
Wenn man sich schon einmal gewundert hat, warum die Wimpern oder die Augenbrauen mit wenigen Ausnahmen immer so schön kurz bleiben, hier ist die Antwort. Sie fallen aus, bevor sie wirklich lang geworden sind.
Warum habe ich aber noch immer dichte Augenbrauen, wird sich der eine oder andere fragen. Die Antwort ist simpel, einfach weil jedes ausgefallene Haar wieder nachwächst und nicht alle Haare gleichzeitig ausfallen.
Der Haarwachstumszyklus setzt sich aus drei Phasen zusammen. Der Anagenphase (Wachstumsphase) Der Katagenphase (Übergangsphase) und der Telogenphase (Ruhephase).
Beginnen wir mit der ersten und längsten Phase der Anagenphase. In dieser Phase ist die Haarwurzel voll ausgebildet und in ihrer aktivsten Phase. Die Anagephase wird von einem ständigen Haarwachstum begleitet. In etwa 80% der Haare am Körper befinden sich in der Anagenphase. Sie dauert beim Haupthaar zwischen 2 und 6 Jahren. In dieser Phase reicht die voll ausgewachsene Haarwurzel bis in die Fettschicht (Hypodermis) der Haut.
Nach dieser Zeit beginnt die Katagenphase. Die Katagenphase ist die kürzeste der drei Phasen, sie dauert ca. 2 Wochen. In dieser Zeit verkümmern die Haarfolikel und bilden sich zurück. Das Haarwachstum stoppt. Ca. 2% der Haare am Körper befinden sich in diesem Stadium.
Kommen wir nun zur dritten und letzen Phase, Die Telogenphase oder auch Ruhephase. Diese dauert in der Regel zwischen 2 und 3 Monate. Hierbei hat sich die Haarwurzel maximal zurück entwickelt. Das Haar verbleibt noch etwas in der Haut, bevor es dann ausfällt. Ca. 20% der Haare befinden sich in diesem Stadium.
Ist das Haar dann letztlich ausgefallen, beginnt eine neue Anagenphase, in deren Zeit sich ein neues frisches und kräftiges Haar entwickelt.
Wir sehen, technisch fallen uns alle Haare irgendwann einmal aus, jedoch merken wir nichts davon, da immer wieder neue Haare nachwachsen.
Warum bekommen dann manche eine Glatze?
Das kommt jetzt natürlich auf die Ursache des Haarausfalls an. Bei erblich bedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) verkümmern bei betroffenen Personen allmählich die Haarfollikel, der Wachstumszyklus verkürzt sich und die Haare miniaturisieren bis sie schließlich mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmbar sind.
Natürlich können auch Krankheit oder Mangelerscheinungen (z.B. Eisenmangel)für Haarausfall verantwortlich sein.
Der Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag ist allerdings völlig normal, also keine Panik wenn Sie sich das nächste Mal durch die Haare fahren.