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Alles was du über Bartöle wissen musst: Maßgeschneidertes Bartöl selber mischen

Ein strahlender und gepflegter Bart ist das Aushängeschild vieler Männer und um einen gesunden und dichten Bart zu erhalten, ist die richtige Pflege entscheidend.
Dazu gehört auch die regelmäßige Verwendung eines guten Bartöls.
Man kann sich das Leben jetzt einfach machen und ein fertig gemischtes Bartöl kaufen oder man nimmt das Ruder selbst in die Hand und taucht in die Welt der Träger Öle, Ätherischen Öle und Essenzen ein und fertigt sich ein individuelles, den eigenen Wünschen angepasstes Bartöl mit natürlichen Inhaltsstoffen und dem eigenen Lieblingsduft an.
Kurz und Knapp
  • Ein Bartöl besteht im wesentlichen aus einem Trägeröl als Hauptbestandteil, unterstützende oder wirkstofftragenden Ölen und ätherischen Ölen für den Geruch.
  • Je nach gewünschter Wirkung kann man aus einer Vielzahl von guten Pflanzenölen auswählen und sich sein individuelles Bartöl mischen.
  • Mit einer Spritze einem kleinen Glas und einer Braunglasflasche mit Pipettenverschluss hat man schon alles um mit dem Mischen loszulegen.

Die Bestandteile eines Bartöls

Im wesentlichen besteht ein Bartöl aus einem Trägeröl als Hauptbestandteil, unterstützenden und wirkstofftragenden Ölen und ätherischen Ölen für den Geruch. In den folgenden Absätzen sehen wir uns die einzelnen Öle genauer an und beschreiben Funktion, Inhaltsstoffe und Wirkungen.

Es empfiehlt sich native und kalt gepresste Öle zu verwenden. Das Mantra „je natürlicher umso besser“ hat aber auch eine Schattenseite. Da native Öle nicht chemisch gereinigt sind, kann es unter Umständen zu Unverträglichkeiten und Reizungen kommen.
Fangen wir mit dem Trägeröl an.

Trägeröle

Für eine optimale Bartpflege ist die Wahl des richtigen Trägeröls essenziell. Das Trägeöl ist der Hauptbestandteil des Bartöls und macht ungefähr ⅔ des Bartöls aus. Es gibt eine Vielzahl von Optionen, wie zum Beispiel Jojobaöl, Arganöl, Traubenkernöl, Hanföl oder Mandelöl, die alle ihre eigenen Vorteile bieten. Wichtig ist, dass hochwertige und nicht raffinierte Öle verwendet werden, um eine maximale Wirkung zu erzielen.

  • Jojobaöl enthält Provitamin A, Vitamin E, Vitamin B und Mineralstoffe, es hat einen natürlichen Sonnenschutzfaktor und fördert die Kollagenbildung der Haut. Es ist für alle Hauttypen geeignet und hat so viele positive Eigenschaften, dass man sie hier gar nicht aufzählen kann.
  • Traubenkernöl ist auch ein sehr beliebtes Trägeröl, da es aufgrund seiner Struktur sehr gut in die Haut einzieht und dadurch auch die Wirkstoffe anderer Öle, wie beispielsweise Minzöl, tief in die Haut transportieren kann. Traubenkernöl enthält auch viel Linolsäure, die für eine gesunde und widerstandsfähige Hautbarriere wichtig ist und somit für eine gut hydrierte Haut sorgt. Davon profitiert dann wiederum das Haarwachstum.
  • Arganöl ist ein wertvolles, natürliches Öl aus den Kernen des marokkanischen Arganbaums, das für seine vielfältigen gesundheitlichen und kosmetischen Vorteile bekannt ist. Es ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E und Antioxidantien, die entzündungshemmende, feuchtigkeitsspendende und Anti-Aging-Eigenschaften bieten. Arganöl ist leicht und nicht-komedogen (zieht sehr gut in die Haut), wodurch es für alle Hauttypen geeignet ist. Es schützt die Haut vor Umweltschäden, fördert die Wundheilung und verbessert die Gesundheit von Haut und Haaren. Bei der Auswahl von Arganöl ist es wichtig, auf eine hohe Qualität und Reinheit zu achten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
  • Hanföl ist ein vielseitiges Öl, das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird und reich an essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien ist. Es hat antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, die zur Behandlung von Hauterkrankungen, Verbesserung der Haargesundheit und Stärkung der Hautbarriere beitragen können. Hanföl kann auch bei der Wundheilung helfen und das Risiko von Narbenbildung reduzieren.

Unterstützende und wirkstofftragende Öle

Um dem Bartöl weitere wertvolle Inhaltsstoffe zu geben, kann man die Bartöl – Mischung mit weiteren hilfreichen Ölen ergänzen.

  • Rizinusöl wird aus den Samen des Wunderbaums gewonnen. Es bietet zahlreiche Vorteile für die Haut und die Barthaare. Mit entzündungshemmenden, antimikrobiellen und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften kann es Hautprobleme wie Akne, Ekzeme und trockene Haut behandeln, während es gleichzeitig die Kollagenproduktion fördert und damit gesundes Haarwachstum fördert und Haarausfall reduziert.
  • Kokosöl hingegen enthält ebenfalls viele wertvolle Fettsäuren und Mineralstoffe und wirkt antibakteriell und antifungal.
  • Minzöl beispielsweise gilt als echter Geheimtipp unter Bartträgern. Eine Studie mit Mäusen hat gezeigt, dass es den Haarwuchs fördern kann, auch wenn es noch keine vergleichbare Studie bei Menschen gibt. Obwohl es noch keine vergleichbare Studie bei Menschen gibt, haben viele Bartträger von Erfolgen mit Minzöl berichtet. Eine Mischung aus Minzöl und einem Trägeröl kann die Durchblutung fördern und das Haar mit Nährstoffen versorgen. Da Minzöl hoch konzentriert ist, braucht man nur ein paar Tropfen davon (etwa 3% der Bartöl Mischung).

Ergänzend hier noch einige weitere gute Öle die man für ein Bartöl verwenden kann:
Sanddornöl, Calendulaöl, Hagenbuttensamenöl, Wildrosenöl, Haselnussöl, Johanniskrautöl, Kokosöl, Macadamianussöl, Mandelöl, Nachtkerzenöl, Weizenkeimöl Erdnussöl, Olivenöl, Rapsöl, Avocadoöl, Ringelblumenöl, Schwarzkümmelöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Aprikosenöl

Ätherische Öle für den Duft

Ä2therische Öle verleihen dem Bartöl eine angenehme Note, können aber wie im Falle des Minzöls auch wertvolle Inhaltsstoffe bieten.
ACHTUNG! Bei ätherischen Ölen muss man aber aufpassen, denn einige ätherische Öle wandeln bei UV-Einstrahlung gewisse Inhaltstoffe, hauptsächlich Furicumarine, in toxische und reizende Stoffe um. Einige bekannte phototoxische Öle sind:

  • Bergamotte (Citrus bergamia)
  • Limette (Citrus aurantifolia)
  • Zitrone (Citrus limon)
  • Bitterorange (Citrus aurantium)
  • Grapefruit (Citrus paradisi)
  • Kumquat (Fortunella spp.)
  • Mandarine (Citrus reticulata)
  • Zitronenmyrte (Backhousia citriodora)
  • Engelwurz (Angelica archangelica)

Um das Risiko einer phototoxischen Reaktion zu minimieren, sollten Sie diese Öle nur in stark verdünnter Form verwenden oder auf den Einsatz während der Sonneneinstrahlung verzichten.
Unter Umständen werden diverse Öle aber auch Furicumarin befreit angeboten und sind damit in dieser Hinsicht nicht mehr gefährlich.

Alles in einen Topf

So jetzt kann es losgehen! Hat man sich alle Zutaten besorgt, geht es ans Mischen. Dafür gibt es edle Ölmischsets mit Glastrichter und Pipetten oder man geht es pragmatisch und günstig an.
Für die günstige Variante braucht man eine Plastikspritze mit ml Anzeige, ein kleines Glas und Braunglasflaschen (Lichschutz) am besten mit Pipettenverschluss.

Das Öl wird nun zuerst in das kleine Glas geleert, mit der Spritze in der richtigen Menge aufgenommen und dann in die Braunglasflasche gefüllt.
Das macht man mit allen Zutaten in der richtigen Menge.
In diesem Beispiel verwenden wir 23 ml Jojobaöl, 10 ml Rizinusöl, 5 ml Kokosöl und 2 ml Minzöl, um insgesamt 40 ml Öl zu erhalten.
Ist alles in der Flasche vorsichtig schütteln und fertig ist das erste eigene Bartöl.
Mit der Zeit und ein bisschen Experimentieren findet man schnell die perfekte Mischung für den eigenen Bart und die eigene Haut und vor allem auch für die eigene Nase.

Nun steht Dir nichts mehr im Wege, dein eigenes und persönliches Bartöl zu mischen!
Viel Spaß beim Experimentieren!

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Über den Autor: Simon Wackerle

Ich bin Fotograf, Videokünstler, Medienmensch und Bart begeistert. Leider war der Bartwuchs bei mir nur sehr schwach ausgeprägt und ich begann mich zu fragen, was man wohl dagegen unternehmen könnte. Durch Zufall stieß ich auf Minoxidil und kurze Zeit später begann ich mit meinem Bartzuchtexperiment. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue.

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